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Die grössten Risiken am Arbeitsplatz

Erste Auswertungsergebnisse der Studie ESENER-3, 2019, Quelle OSHA

2019 wurde die dritte europäische Vergleichsstudie der Arbeitsbedingungen durchgeführt. Die Studie (OSHA-ESENER-3) umfasste über 45000 Betriebe, davon auch über 450 in der Schweiz. Jetzt liegen erste interessante Ergebnisse über die Gesamtauswertung vor, Details zur Schweizer Befragung werden folgen.

Haupterkenntnisse aus der Studie ESENER-3:

Die bereits 2014 am häufigsten genannten Risikofaktoren haben sich in ihrer Bedeutung noch weiter verstärkt (Werte 2014 in Klammern).

  • Sich wiederholende Arm- und Handbewegungen
65%  (52%)
  • Umgang mit schwierigen Kunden, Schülern oder Patienten  
61%  (58%)
  • Heben und Bewegen schwerer Personen oder Lasten
54%  (47%)

 

Auf Platz 3 der am häufigsten genannten Risikofaktoren für die Gesundheit kommt das längere Sitzen, welches in 59% aller Einrichtungen als Problem erfasst wurde (der Risikofaktor wurde 2014 noch nicht erhoben). In den Bereichen Finanzen, Versicherungen und Kommunikation wird langes Sitzen in 92% aller Einrichtungen als Risikofaktor genannt, in öffentlichen Verwaltungen in 89%.

Psychosoziale Belastungen sind nach wie vor ein grosses Problem. Während lange Arbeitszeiten abgenommen haben, ist der wahrgenommene Zeitdruck gestiegen und ungenügende Koordination und Kommunikation im Unternehmen wurde häufiger beklagt. Insgesamt werden psychosoziale Belastungen umso höher wahrgenommen, je grösser ein Unternehmen ist. Am niedrigsten wird das Risiko dafür im Handwerk und in der Landwirtschaft gesehen, am höchsten im sozialen Bereich und in der Pflege.

Übersicht

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In den bisher veröffentlichten Auswertungen wurden auch Ländervergleiche publiziert, so z.B. zur Umsetzung der Gefährdungsermittlungen. Auch wenn die Ländervergleiche wohl mit Vorsicht zu interpretieren sind zeigen sie, dass die gesetzlich verankerten regelmässigen Gefährdungsermittlungen (EKAS 6508) in der Schweiz wohl ungenügend wahrgenommen werden.

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