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Resilienz stärken im Einzel-Coaching – ein Erfahrungsbericht

Resilienz Coaching ist spätestens seit den Herausforderungen der letzten Monate in aller Munde. Doch was tun, wenn der Mitarbeiter/die Mitarbeiterin bereits sehr belastet ist und die Situation ein rasches Handeln erfordert?

Für AEH ist Resilienz seit langem ein Schlüsselthema und deshalb bietet AEH hierzu seit längerem präventive Schulungen für Vorgesetzte und Mitarbeitende an:

Die Stärkung der psychischen Widerstandskraft ist fester Bestandteil unserer Unterstützung im Einzelcoaching. Lösungsorientiertes systemisches Coaching ist ressourcenorientiert und stärkt die Klienten in ihrer Selbstwirksamkeit und in ihrer Resilienz wie folgendes Beispiel aufzeigt:

Frau K. ist bereits zum dritten Mal in diesem Jahr krank. Der Vorgesetzte macht sich Sorgen, das Team reagiert ungehalten und Frau K. kommt zunehmend unter Druck. Ihre vermehrten Anstrengungen den Anforderungen am Arbeitsplatz zu genügen, fruchten nicht. Ihre Leistung wird weniger und Frau K. steht kurz vor einer Erschöpfungsdepression, als sie das erste Mal auf Empfehlung ihres Vorgesetzten die AEH aufsucht.

In einem ersten Schritt werden die Belastungsfaktoren eruiert und die damit verbundenen Bewertungen und Glaubenssätze genauer beleuchtet:

Frau K. pendelt seit zwei Jahren als Projektleiterin zu ihrem Arbeitsplatz rund zwei Stunden pro Tag. Zu Hause erwarten sie ihre beiden Kinder im Grundschulalter, die Beziehung zum Partner ist stark belastet. Frau K. ist Hauptverdienerin, sie liebt ihren Job und möchte beruflich auch weiterkommen. Dies ‘bezahlt’ sie mit einem langen Arbeitsweg, was es ihr bisher wert war. Gleichzeitig hat die Klientin aber auch hohe Anforderungen an sich selbst in ihrer Rolle als Mutter und Lebenspartnerin. Hier hat sie das Gefühl zu versagen. Als dann auch noch ihre Mutter – bisweilen die engste Bezugsperson und grösste Unterstützung der Klientin – schwer erkrankt, droht der Zusammenbruch. Frau K. erhält bereits medizinische Hilfe durch einen Facharzt und entsprechende medikamentöse und therapeutische Unterstützung.

Im Zusammenhang mit Resilienz sprechen wir von den sieben Säulen, die aufeinander aufbauen und die es zu stärken gilt:

  1. Optimismus
  2. Akzeptanz
  3. Lösungsorientierung
  4. Opferrolle verlassen
  5. Verantwortung übernehmen
  6. Netzwerke aufbauen
  7. Zukunft planen.

Diese Eckpfeiler werden mit dem Ansatz des lösungsorientierten, systemischen Coachings berücksichtigt. Es geht darum, die Ressourcen der Klienten zu stärken, sie darin zu unterstützen, wenig erfolgreiche Verhaltensweisen zu ändern, bzw. durch hilfreiche zu ersetzen. Die eigene Sichtweise zu erweitern hilft dabei, kreative Lösungen zu entwickeln. Die Problematik wird zusammen mit den Klienten innerhalb des gesamten Systems beleuchtet, Zusammenhänge werden klarer und im Idealfall kann die innere Haltung gegenüber der Problematik sich so verändern, dass die Betroffenen ein einfacheren Umgang damit finden.

Resiliente Menschen können trotz Belastung, Stress oder Trauma positive Gefühle erleben und so eine schwierige Situation viel besser meistern, als andere, die ihre Sicht nur auf das Negative haben. Die Fähigkeit positive Gefühle wahrzunehmen und zu verstärken, kann in den Einzelcoachings geübt werden, wozu alle Sinne eingesetzt werden. Mit Hilfe von Strategien und Techniken trainieren wir mit den Klienten, wie sie ihre inneren Gefühlszustände bewusst beeinflussen können. Dies in schwierigen Momenten umsetzen zu können, hilft dabei, die eigene Handlungsfähigkeit wieder zurückzuerlangen. Das Ziel in unserem Beispiel ist, dass Frau K. wieder zur Akteurin ihres Lebens wird. Durch positive Erfahrungen wird ihre eigene Resilienz gestärkt.

Wie ist es Frau K. im Einzelcoaching ergangen?

Mit den folgenden Handlungsschritten konnte im Coaching die Entwicklung positiv gelenkt und die verschiedenen Säulen gestärkt werden:

Zunächst eruieren wir zusammen mit der Klientin wann, wo und mit wem sie Kraft schöpfen kann (Ressourcen stärken). Wie lässt sich dies noch verstärken? Frau K. geht gerne ins Yoga und baut dies wieder regelmässig in ihren Alltag ein. Sie vereinbart mit ihrem Mann, dass er sie in der Kinderbetreuung besser unterstützt. In einem Wochenplan legt Frau K. bewusst Zeitinseln zur eigenen Regeneration fest.

Wie kann sie ihr soziales Netzwerk aktivieren? Im Coaching visualisieren wir das soziale System, in dem sich die Klientin bewegt. Ihr wird bewusst, dass durch die Erkrankung der Mutter nicht nur eine wichtige Bezugsperson für sie und ihre Kinder wegfällt, sie empfindet ein schlechtes Gewissen dabei, ihre Mutter nicht besser unterstützen zu können.. Eine bewusste Übergabe dieser Verantwortung an andere Familienmitglieder helfen ihr, ein besseres Gefühl zu entwickeln.

Wir ermutigen Frau K. offen in ihrem sozialen Netzwerk ihre belastete Situation zu anzusprechen. Sie erhält daraufhin Angebote für Unterstützung vor allem in Bezug auf die Kinderbetreuung.

Welche Werte leiten die Klientin im Berufsalltag? Wie kann sie sich dort entlasten? Frau K. erkennt für sich, dass sie Erfüllung in ihrem Beruf findet, wenn sie sich mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung eingeben kann. Ihre Funktion als Projektleiterin spielt für sie dabei eine untergeordnete Rolle. Der Umstand, dass die Familie hauptsächlich auf ihr Einkommen angewiesen ist, kann sie nicht verändern. Im Coaching kann Frau K. für sich jedoch klären, welchen Kompromiss sie bereit ist einzugehen, (Pensum, Funktionswechsel). Klarheit in Bezug auf die eigenen Werte, wie auch in Bezug auf Identität (wem fühle ich mich zugehörig) stärken die Resilienz. Der Vorgesetzte ist sehr daran interessiert, die Klientin für das Unternehmen zu behalten. Im Coaching fasst die Klientin den Mut, das Thema des Funktionswechsels mit dem Vorgesetzten zu besprechen. Im Gespräch mit dem Arbeitgeber findet sich eine gute Lösung, die es der Klientin erlaubt vermehrt von zu Hause aus zu arbeiten und so ihr Pensum beizubehalten.

Fokus auf Erfolge und bisher Erreichtes legen. Was leistet die Klientin täglich (auch neben der Arbeit)? Mit einer Übersicht welche Erfolge die Klientin bereits feiern konnte, mit welcher Energie und Kraft sie täglich viel leistet, lenken wir den Fokus auf das Positive. Konkret führen wir die Klientin mental in eine solche von ihr bereits erlebte kraftvolle Situation. Durch diese erneute Selbst-Wirksamkeitserfahrung werden die positiven Gefühle (re)aktiviert. Frau K. geht sichtlich gestärkt aus diesem Gespräch.

Die Klientin hat im Coaching für sich erkannt, was sie ändern kann und was nicht. Durch bewusstes Zurückgreifen auf eigene positive Erfahrungen konnte sie ihre Ressourcen aktivieren und es gelang ihr ihre Situation Schritt für Schritt ins Positive zu verändern. Ihre Glaubenssätze konnte sie für sich relativieren und dank dem guten Austausch mit dem Arbeitgeber fand sich eine für alle stimmige Lösung. Genau diese Erfahrung stärkt die Klientin wiederum in ihrer Resilienz. Heute arbeitet Frau K. nach wie vor bei stabiler Gesundheit bei ihrem bisherigen Arbeitgeber und konnte auch ihr persönliches Leben so ausrichten, dass sie dort wieder Kraft schöpfen kann.

Wie unser Beispiel zeigt, ist Resilienz-Coaching gerade wenn es darum geht, Mitarbeitende durch Krisen zu begleiten, sie darin zu unterstützen, diese aktiv zu überwinden sowie zukünftige «Rückschläge» zu vermeiden im Einzelsetting ein sinnvolles und zielführendes Instrument.

Wir unterstützen Sie sehr gerne: um mehr über unsere Leistungen zu erfahren, kontaktieren Sie uns bitte unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder 044 240 55 55.