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Mit dem Frühling kommen die Zecken

Vor allem in den Monaten Mai und Juni haben die kleinen Blutsauger Hochkonjunktur. Zecken leben vor allem in Laubwäldern mit üppigem Unterholz oder auf Wiesen und kommen in der Schweiz bis auf eine Höhe von ca. 1500m vor. Sie ernähren sich von Tier- und Menschenblut und können beim Stechen verschiedene Krankheitserreger abgeben.

Durch Zeckenstiche werden Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen; in der Schweiz sind es hauptsächlich die von Viren ausgelöste Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die von Bakterien verursachte Lyme-Borreliose. Die Vireninfektion kann bei Menschen Hirnhautentzündungen und in seltenen Fällen schwere Erkrankungen an Hirn und Rückenmark zur Folge haben. Im Gegensatz zur Frühsommer-Meningoenzephalitis ist die Lyme-Borreliose relativ häufig und verursacht Entzündungen der Haut, Gelenke, Herz und/oder Nervensysteme.

Wichtig zu wissen ist, dass nur etwa 5 bis 50 Prozent aller Zecken überhaupt Träger von Borrelien sind, also der Bakterien, welche krankmachen können. Weiter übertragen befallene Zecken Borrelien erst, wenn sie nach dem Stich längere Zeit, wahrscheinlich mehr als 24 Stunden, am Saugen waren.

Eine weniger bekannte Krankheit, die ebenfalls von Zecken auf den Menschen übertragen werden kann, nennt sich Hasenpest. Wie der Name sagt, befällt diese Krankheit in erster Linie Hasen sowie Mäuse und andere Nagetiere. Die Hasenpest ist auf dem Vormarsch und die Betroffenen weisen vielfältige Symptome auf: Grippeähnliche Beschwerden sowie im Falle einer Ansteckung durch eine Zecke, kann an der Stelle des Stichs ein Hautgeschwür entstehen und es treten Lymphknotenschwellungen auf. Jäger und Wildhüter sind besonders gefährdet, weil sie direkten Kontakt mit Wildtieren haben. Aber auch Forstleute können sich anstecken, etwa wenn bakterienhaltiger Staub aufgewirbelt wird. Solcher Staub kann vom Kot erkrankter Tiere oder von Tierkadavern stammen. Also ist beim Arbeiten auf Wiesen, an Böschungen und im Unterholz Vorsicht geboten. Gerade wenn Freischneider oder Laubbläser zum Einsatz kommen, sind Ansteckungen möglich. In solchen Situationen bietet eine Staubmaske Schutz.

Krankheitsbild FSME

Sieben bis vierzehn Tage nach dem Stich kann es zu grippeartigen Symptomen kommen. Beim Grossteil der Patienten treten jedoch keine Krankheitszeichen auf. Bei 5 bis 15 % kommt es nach einem beschwerdefreien Zeitraum zum Befall des zentralen Nervensystems mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Lichtscheu, Schwindel, Konzentrations- und Gehstörungen, welche Wochen bis Monate andauern oder zu bleibenden Behinderungen führen können.

Verbreitung und Häufigkeit

Die FSME ist weit verbreitet in Russland und im fernen Osten, jedoch auch in Europa auf dem Vormarsch. Nachdem gemeldete FSME-Erkrankungen in der Schweiz bereits vor 13 Jahren stark zunahmen, stieg die Häufigkeit zuletzt wieder mit 220 bis 330 Fällen pro Jahr deutlich an. Zudem wurde festgestellt, dass wegen der Klimaerwärmung die Zecken nicht nur im Sommer, sondern vermehrt auch im Winter aktiv sind.

Wie kann man sich schützen?

  • Nach dem Aufenthalt im Wald, Unterholz und auf Wiesen sollte die Haut nach Zecken abgesucht werden. Besonders häufig stechen Zecken in den Kniekehlen, Leisten und Achselhöhlen.
  • Generell wird im Wald das Tragen von gut abschliessenden hellen Kleidern empfohlen.
  • Ebenfalls von Vorteil ist ein Zeckenschutzmittel für Haut und Kleider.
  • Gefundene Zecken sollten möglichst schnell entfernt (ohne Drehen) und anschliessend die Stichstelle desinfiziert werden.
  • Treten nach einem Zeckenstich Fieber oder andere Symptome wie eine Rötung an der Einstichstelle (z.B. Lyme-Borreliose) auf, sollte man einen Arzt aufsuchen.

Vorbeugung

Gegen FSME steht eine sichere und gut wirksame Impfung zur Verfügung, welche für alle Personen ab 6 Jahren empfohlen ist, die in Endemiegebieten leben oder sich zeitweise dort aufhalten. In der Schweiz sind fast alle Kantone des Mittellandes betroffen. Viel wichtiger sind jedoch Schutzmassnahmen gegen Zecken, wie gut abschliessende Kleidung, Meiden von Unterholz, Schutzmittel für die Haut und Insektizide für die Kleider.