Hautschutz – jetzt erst recht!
Veränderungen und Erkrankungen der Haut treten aktuell gehäuft auf. Berufsbedingtes Arbeiten im feuchten Milieu, das Tragen von Handschuhen, oft mehr als zwei Stunden pro Tag und der Kontakt mit Chemikalien oder Reinigungsmitteln sind wesentliche Ursachen. Aktuell kommen häufiges Händewaschen und ein häufiger Kontakt mit Desinfektionsmitteln dazu und begünstigen das Entstehen von Allergien und Ekzemen.
Händehygiene
Regelmässiges, sorgfältiges Händewaschen und/oder die Verwendung von alkoholischen Händedesinfektionsmitteln reduzieren das Infektionsrisiko und sind in Zeiten von COVID ein Muss. Vom Benutzen von Handschuhen im Alltag wird allgemein abgeraten, sie bieten keinen Schutz vor Ansteckung, vermitteln eine falsche Sicherheit und stellen ein Risiko für die Haut dar. AEH hat das Thema als Kampagne aufgearbeitet. Die zentralen Botschaften sind:
Achten Sie auf Ihre Haut!
Ihre Haut ist ein lebenswichtiges Organ, das den Körper wie ein Schutzmantel vor schädlichen Einflüssen schützt. Bei starken Reizungen wird dieser Schutzmantel geschädigt, er verliert seine Wirkung und körperfremde Stoffe (Schadstoffe und Infektionskeime) können viel leichter in die tieferen Hautschichten eindringen. Die Folgen können Ekzeme und Allergien sein.
Was kann Ihre Haut schädigen?
Es gibt eine Vielzahl von Belastungen und diese sind je nach Arbeitsbereich sehr unterschiedlich (Pflege, Gärtner, Küche, …). Als Hauptbelastungen gelten der Umgang mit Chemikalien und Reinigungsmitteln, Feuchtarbeit, das lange Tragen von Handschuhen und die häufige Händedesinfektion.
Wie können Sie sich schützen?
Die Schritte «Schützen – Reinigen – Pflegen» bilden die Basis für einen wirksamen Schutz. Tätigkeitsbezogene Hautschutzpläne beschreiben detailliert, welche Schutz-, Reinigungs- und Pflegemassnahmen zu treffen sind. Entsprechende Hautschutzpläne sind durch den Arbeitgeber bei allen hautgefährdenden Tätigkeiten zu erstellen.
Massnahmen bei Hautproblemen
Bei Hautveränderungen wie trockener Haut, Rötungen, Schuppung, Brennen, Jucken, etc. wird empfohlen, zeitnah den Arbeitsmediziner des Betriebs oder der Branche aufzusuchen, da die Heilungschancen bei einer Früherkennung am besten sind.
Reinigung und Pflege der Hände inkl. Desinfektion
Die Hände sollen schonend gewaschen werden, damit die natürliche Schutzfunktion nicht beeinträchtigt wird. Bei häufigem Händewaschen soll eine hautneutrale Waschlotion Seifen vorgezogen werden. Durch die Hautpflege und das Einreiben von Hautpflegemitteln wird die Schutzfunktion der Haut aufrechterhalten bzw. wiederhergestellt. Regenerierende Hautpflegemittel sind bei allen hautbelastenden Tätigkeiten besonders wichtig, um dem Feuchtigkeitsverlust entgegenzuwirken. Gegenüber dem Händewaschen kann die Händedesinfektion mehr Keime abtöten. Auch wird die Haut dadurch weniger belastet. Die Experten vom AEH Zentrum für Arbeitsmedizin, Ergonomie und Hygiene AG empfehlen daher, geeignete rückfettende Desinfektionsmittel einzusetzen.
WEITERE INFOS ZUM HAUTSCHUTZ
- Berufsbedingte Hautkrankheiten können in praktisch allen Branchen vorkommen.
Verbunden damit sind oft lange Leidensgeschichten, viele Arbeitsausfälle und der Zwang zum Berufswechsel. - Hautschutzcreme und die richtige Reinigung und Pflege helfen der Haut, ein Berufsleben lang gesund zu bleiben.
- Richtig ausgewählte Handschuhe schützen vor Handverletzungen und Hautkrankheiten.
- Ein wirksamer Hautschutz im Betrieb erfordert oft die Änderung von Verhaltensweisen und Arbeitsabläufen. Damit es klappt, braucht es Motivation, Instruktion und regelmässige Kontrolle.
Hautschutz-Seite der Suva: bit.ly/2EWFHlm
AEH Zentrum für Arbeitsmedizin,
Ergonomie und Hygiene AG
www.aeh.ch