FER – eine vorbildliche Initiative für gesunde Mitarbeitende in gesunden Betrieben
Der Pilotversuch FER steht unter dem Patronat des schweizerischen Arbeitgeberverbandes und wird vom Bundesamt für Sozialversicherungen finanziert. Er bezweckt die Schaffung einer verbindlichen Koordination und Vernetzung zwischen Arbeitgeber und (Sozial-) Versicherungsträgern in der gesundheitlichen Früherfassung und Reintegration von Mitarbeitenden in einer Unternehmung. Das Ziel ist, innerhalb der ersten 60 Tage nach einem Kranken- oder Unfallereignis durch Frühabklärung und Interventionen entsprechende Unterstützungsmassnahmen für betroffene Mitarbeitende aufzugleisen. Im Rahmen des Pilotversuchs konnten 6 Betriebe gewonnen werden, welche je ein innerbetriebliches Modell entwickelt haben.
Allen Modellen gemeinsam ist es, dass die KTG, UVG, BVG –Versicherer, die IV und der Arbeitgeber je einen Beitrag pro Mitarbeitenden in einen Präventions- und Frühinterventionsfond einbezahlen. Der Fond ermöglicht es unter Federführung des Arbeitgebers gezielte Präventionsmassnahmen auszulösen und bei der frühzeitigen Erkennung von gesundheitlichen Problemen oder in einer frühzeitigen Reintegrationsphase aktiv zu werden.
Einer der Betriebe, die Präsidialdirektion der Stadt Bern, hat das Konzept gemeinsam mit AEH umgesetzt. Dabei wurde ein Prozess entwickelt, bei dem in einer Falltriage 1 intern der Fall beurteilt wird. Anhand einer Indikationenliste werden Sofortmassnahmen umgesetzt oder der Fall einer externen Standortbestimmung in Form eines CM-Assessments zugeführt. Je nach Resultat dieser Falltriage 2 kann eine rasche Reintegration nach dem Reintegrationsplan erfolgen oder es kommt zu einem Case Management.
Anlässlich der Abschlussveranstaltung vom 21. November 2012 konnten alle Betriebe über Erfolge berichten. So wurden praktikable Prozesse in den Betrieben entwickelt und Langzeitfehlzeiten wirkungsvoll reduziert, und alle Unternehmen werden die eingeführten Prozesse beibehalten. Auch die involvierten Versicherungen sind mit der aus den Prozessen resultierenden Transparenz und der erreichten Wirkung zufrieden.
Nun bleibt zu hoffen, dass die Ergebnisse des sich gerade in Erstellung befindlichen Evaluationsberichtes in die weiteren Revisionsbemühungen der IV einfliessen und die Rahmenbedingungen für die betriebliche Prävention und Reintegration nachhaltig verbessert werden können.
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